28.04.2024 - Sonntag Kantate

Ernennung von Tanja Schmid zur Kirchenmusikdirektorin

Ernennung
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Der Gottesdienst am 28.04.2024 startete etwas anders als gedacht.

Nach einer Überraschung des PetrusVokalEnsembles mit dem Stück „Ich will dem Herren singen“ von Dieter Golombeck für Dekanatskantorin Tanja Schmid, war es an Dekan Pommer, gleich zwei unangenehme Botschaften zu überbringen. Der geschäftsführende Pfarrer Johannes Knöller musste den Gottesdienst krankheitsbedingt kurzfristig absagen und auch Oberkirchenrat Wolfgang Böhm glänzte zunächst durch Abwesenheit. „Er steht im Stau auf der A8, hat aber bereits die Dekanatsgrenze überquert, weshalb damit zu rechnen ist, dass er es pünktlich zu den Abkündigungen schaffen könnte und die Ernennung zur Kirchenmusikdirektorin wie geplant durchführen kann“ verkündete Dekan Pommer der Gemeinde. 

Einmal gesungen ist zweimal gebetet zitierte er anschließend Martin Luther und stellte die Musik als „Sprache, die jeder verstehen kann und in die sich jeder einfühlen kann“ in den Mittelpunkt seiner Begrüßung.

Der Aufforderung des Sonntags Kantate aus Psalm 98: „Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder“ folgten das Ensemble aus PetrusChor, Gospelchor, PetrusVokalensemble und PetrusOrchester mehr als gerne. Unbeirrt der Ereignisse brillierten sie bei mehrstimmigen Gemeindeliedern und Vortragsstücken in gewohnter Weise. Und schon während des ersten Gemeindeliedes hatte es Oberkirchenrat Böhm bereits in die Petruskirche geschafft und konnte so den Gottesdienst in vollen Zügen genießen.

In seiner Predigt ging Dekan Pommer auf den Predigttext aus Matthäus 11 ein und stellte heraus, dass Christinnen und Christen über Gott nicht „grübelnd nachdenken“ müssen, sondern sich ihm nach dem Vorbild, das uns kleine Kinder bieten, „gelassen anvertrauen“ dürfen.

In seiner Ansprache zur Verleihung des Ehrentitels stellte Böhm dar, dass dieser für besonderen Einsatz über das eigene gemeindliche Umfeld hinaus, besondere musikalische und persönliche Leistungen, sowie außergewöhnliche Projekte verliehen wird. Nach einer kurzen Zeit als Kantorin in Heilsbronn war Tanja Schmid neun Jahre in Bad Wörishofen tätig. Besondere Freude sei es ihm, dass er Tanja Schmid nach ihrer Einführung als Dekanatskantorin 2022, die er ebenfalls begleiten durfte, nun den Titel der Kirchenmusikdirektorin verleihen dürfe.

Ein Gremium aus leitendem Kirchenmusikdirektor (LKMD) Professor Ulrich Knörr, dem Verband der evangelischen Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker und Kirchenrat Böhm entscheidet über die Auswahl der Personen, die einen Ehrentitel verliehen bekommen. In diesem Jahr erhielten neben Tanja Schmid noch zwei weitere Personen den Titel verliehen. Damit tragen ihn nun 56 der 121 hauptamtlichen Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in Bayern.
Besondere Aufmerksamkeit legte Kirchenrat Böhm auf das hauptverantwortliche Dirigat des knapp 1100 Personen starken Chores im Rahmen des Musicals „Martin Luther King“ das 2023 in der ratiopharm Arena aufgeführt wurde, sowie das kompositorische Arbeiten von Tanja Schmid, die unter anderem einen modernen Kreuzweg mit dem Titel „Easter – and me?“ im Strube Verlag publiziert hat. 

Er betonte, dass die meisten Ehrenamtlichen sich in den Kirchen im musikalischen Bereich engagieren und Musik eine enorme Bindungskraft besitzt, wodurch ihr ein wichtiger Beitrag zum Gemeindebau zukommt. Viel der Arbeit geschieht dabei im Verborgenen und wird häufig nach außen kaum offensichtlich. Hier nannte er als Beispiele die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern an der Orgel, die Organisation von Werbung, sowie den Aufbau von funktionierenden Netzwerken.
Er überreichte Kantorin Tanja Schmid im Anschluss feierlich die Urkunde und dankte ihr von Herzen für ihre Arbeit.

Dekan Pommer schloss sich den Worten seines Vorredners an und betonte die „Leuchtturmstellung der Kirchenmusik in der Petruskirche“.

Damit führt KMD Tanja Schmid die Arbeit ihrer Vorgänger hervorragend weiter und bringt darüber hinaus frische, neue Ideen ein, die das musikalische Leben in Neu-Ulm bereichern und ihre Kreise bereits bis nach Ulm ziehen. Nach seinen Schlussworten „Das ist meine zweite Einführung eines KMD und ich möchte keine dritte mehr erleben – nicht, weil es keine Freude ist, sondern weil wir dich, liebe Tanja hier nicht mehr weggehen lassen“ folgte eine herzliche Umarmung.

Auch Cornelie Hänssler-Schoetensack bedankte sich im Namen des Kirchenvorstands und überreichte Wein statt Blumen, da Schmids beide Katzen einen Blumenstrauß als Nahrung betrachten, was die Freude nur kurz aufrechterhält.

Der herzliche Applaus mit einigen Jubelrufen des Chors nach der Ernennung bestätigte den Eindruck, dass Tanja Schmids musikalisches Wirken nicht nur im Außen, sondern auch im Inneren der Chöre und Ensembles eine riesige Strahlkraft erreicht hat.
Beschwingt endete der Gottesdienst mit dem Stück „Sing we alleluja“ nach einem Arrangement von Jay Althouse. 
Nun warten alle gespannt, welche musikalischen Highlights und Ideen in der kommenden Zeit folgen werden.

Bericht und Bilder: Judith Schmid

die Ensembles freuen sich mitGratulation von Cornelie Hänssler-SchoetensackDekan Jürgen Pommer gratuliertdie ErnennungsurkundeLaudatioKantatedas PetrusVokalEnsemblenun alle gemeinsam